Getting Tough The Race oder die Hölle von Rudolstadt
13. März 2019 · Autor: Florian Oberstelehn
Anfang Dezember machten sich unsere Hulkinies und Hulks in den Freistaat Thüringen auf, um am "Getting Tough - The Race" teilzunehmen. 24 knackige Kilometer mit vielen fordernden Hindernissen sollte auf uns warten und wir waren sehr gespannt. Schon einen Tag zuvor wurde uns das ganze Ausmaß des Events klar. Hunderte von Zuschauer und einige der Top Athleten des OCRs waren vor Ort, um an den abendlichen "Getting Tough - Sprint at Night" teilzunehmen. Im abendlichen Licht konnten wir schon einen kleinen Teil der Killing Fields erblicken, der uns am morgigen Tag das Leben schwer machen sollte.
Nach einer erholsamen Nacht im Hotel waren wir nun bereit, um am härtesten Hindernislauf des Jahres teilzunehmen. Das Wetter war wechselhaft - viele Wolken und ein eisiger Wind schlug uns auf dem Eventgelände entgegen. Im Eventzelt motivierten uns die beiden Veranstalter Markus und Michael durch ihre "Who am I" Reden in Ekstase, so dass wir es kaum mehr abwarten konnten zu starten. Gemeinsam mit allen Teilnehmern wurden wir von dem Ghost Squad aufs Startfeld geführt. Bunte Farbfackeln, heroische Musik und tieffliegende Flugzeuge ließen uns die Nackenhaare hochstehen und der Countdown lief abwärts.
Der Startschuss fiel und 3000 Teilnehmer rannten wie von einer Tarantel gestochen los. Nach einem ersten kleineren Kriechhindernis folgte zwei tiefe Gräben, die mit eiskalten Wasser gefüllt waren. Das Wasser ging uns bis zum Hals und ließ dem ein oder anderen Teilnehmer für kurze Zeit den Atem stocken. Schon jetzt wussten wir, dass es ein harter Lauf wird.
Von Zuschauern bejubelt durchquerten wir zum ersten, aber nicht zum letzten mal die Saale und wurden von der ortsansässigen Feuerwehr mit einem eiskalten Wasserstrahl aus einem Feuerwehrschlauch begrüßt. Triefend nass ging es nun durch die Felder und Wälder rund um Rudolstadt. Kräfteraubende Höhenmeter waren auf dieser Trailstrecke keine Seltenheit, aber ließen unsere Muskeln wieder warm werden. Etwa 18 Kilometer ging es vorbei an kleinen Ortschaften und die erwarteten Hindernisse blieben für lange Zeit aus. Eine Eskaladierwand hier, ein paar gestapelte Altpapierballen da … aber soweit nichts was uns wirklich forderte.
Dieser Gedanke verschwand relativ schnell als sich ein tiefer Wassergraben von 100 Meter Länge vor uns aufbaute, den wir nun durchqueren mussten. Via Polonaise durchquerten wir das eiskalte Wasser, um gemeinsam den Wassergraben zu durchqueren. Auch hier ging uns das Wasser bis zum Hals und ließ unsere Muskeln krampfen.
Eine gewisse Zeit später kamen wir zurück an die Ortsgrenze von Rudolstadt und wir ahnten Schreckliches. Feuerwehr- und Krankenwagen, viele Zuschauer und schmerzerfüllte Schreie … wir näherten uns einem der gefürchtesten Hindernisse - dem Schwimmbad. Das Schwimmbecken war bis zum Hals mit eiskalten Wasser gefüllt, in dem 5 Baumstämme schwammen. Jeder Baumstamm musste durch Untertauchen "überwunden" werden. Eiskaltes Wasser schoss in unsere Gehörgänge und ließ einige vor Schmerzen aufschreien …
doch wer glaubte, dass dies das Ende sei lag falsch.
Nach dem Schwimmbad mussten wir mit schmerzenden Muskeln einen weiteren Wassergraben über ein Hangelgerüst überqueren. Viele Teilnehmer fielen wie die Tontauben ins Wasser und musste mit krampfenden Gliedmaßen das Ufer erreichen.
Dies war ein kleiner Vorgeschmack auf die folgenden Killing Fields. Die Killing Fields sind eine Aneinandereihung von Hindernissen auf einer Strecke von etwa 2 Kilometer. Kletter-, Kriechhindernisse waren noch die angenehmen Abschnitte. Tausende Liter aus der eiskalten Saale wurden auf die Hindernisse gerichtet, so dass wir permanent nass blieben. Hangelhindernisse und selbst eine Quarterpipe wurde auf den letzten Metern zum Ziel noch mit eingebracht und erschwerten jegliche weitere Bewegung.
Am Schluss hat unser Team H.U.L.K. es dennoch ins Ziel geschafft und unsere Teammitglieder erhielten die hart erkämpfte Medaille. Durchgefroren bis auf die Knochen, aber stolz auf unsere Leistung beendeten wir den siebten Teil des Götting Touch - The Race und bestätigen einstimmig, dass dies einer der härtesten Hindernisläufe Deutschlands war!
Götting Touch - The Race - ein wirklich extremer Lauf, der durch die Hindernisse, aber auch durch die Jahreszeit alles von einem abverlangt!
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